Die PUK Baukartell Graubünden sollte 600‘000 Franken kosten. Neu sollen es 950‘000 Franken sein. Es ist der Politik einiges wert, sich eine saubere Weste bestätigen zu lassen. Denn darauf wird es wohl herauskommen. Das Geld dürften sich vor allem Experten & Advokaten sowie die Kommissionsmitglieder unter einander aufteilen.
Warum daraus nichts wird. Mit der Wahrheitsfindung. Weil zum Beispiel, Zitat aus dem PUK-Reglement: „der Regierung kommen umfassende Teilnahme-und Akteneinsichtsrechte zu. Die Regierung hat das Recht, den Befragungen von Auskunftspersonen und Zeugen oder Zeuginnen beizuwohnen und Ergänzungsfragen zu stellen. Dies gilt auch für die Befragung von Betroffenen, weil diese als Auskunftspersonen befragt werden.“
Auf manchen gut meinenden, aber autoritätsgläubigen Zeugen mag die Anwesenheit von mit allen Wassern gewaschenen Juristen, die stellvertretend für einen Regierungsrat ergänzende Fragen stellen, einschüchternd sein oder eine Trübung der Erinnerung verursachen. Denn inzwischen ist doch einige Zeit vergangen und die Möglichkeit Zeugen auf wenn auch nur kleinere Widersprüche festzunageln und ihre Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen könnte Ziel der Befrager sein.
Die PUK-Kommission ist so gestaltet, dass jede im Grossen Rat vertretene Partei ein Mitglied stellt. Schauen wir uns zwei davon an. Vertreter der stark betroffenen BDP, ist Grass Walter, Urmein,
Sohn des Wieland Grass. Vater Wieland Grass ist seit Urzeiten Mitglied der kantonalen Meliorationskommission und zurzeit deren Präsident. Eine landwirtschaftliche Melioration dauert über einige Jahre hinweg und generiert schnell einmal um die 20 Millionen Franken, wobei ein Grossteil in den Bau von Güterstrassen fliesst. Ein Nebenschauplatz auf dem sich auch das Baukartell seinen Anteil holt. Wir wissen es nicht.
Grass kommt aus dem Miliö der wohlhabenden, politisch gut verankerten Walser -Berglandwirtschaft. Ein einst diskussionsfreudiges, basisorientiertes und sozial-reformerisches politisches Projekt unter der Ägide Bündner Demokraten. Heute einfach nur noch grosse Traktoren und zwangsumgestellte Bio-Bauern.
Grass, jung, ledig, reformiert und fröhlich, vielseitig tätig erscheint in einem Kirchenzeitungs-Porträt als maschinenverliebter Jungbauer. Der seinen extensiven Mutterkuhbetrieb unter IP-Label bewirtschaftet. 55% der Bündner Bauern sind bio. Unter dem IP-Label zu finden sind vor allem Hochleistungs-Brownvieh-Züchter und Dissidenten zur offiziellen Landwirtschaftspolitik zu finden. Zusatzverdienst als Skilehrer & Lastwagenschofför. Auf Smartvote wenig liberale Werte, wenig Sozialstaat, sehr wenig Umweltschutz. Hat drei Brüder die alle in einer Bank arbeiten. Walter Grass : die Quintessenz Graubündens.
Präsident der PUK ist Michael Pfäffli, FdP, Nationalratkandidat. Auch er ist der Scholle verbunden, Landschaftsgärtner zwischen Alpenstauden, Blumen und Schneepflügen. Selbstständig, KMU. Sankt Moritz. In ihm steckt die ganze Hoffnung von Rote Winde auf eine saubere Abwicklung der Geschichte, vor allem den Einsatz des Sonderkommandos den Whistleblower Quadroni betreffend. In diesem Zusammenhang wird die Kommission vermutlich auf eine Wand der Verschwiegenheit treffen. Warum die Hoffnung? In seinem Smartvote-Profil verzeichnet Pfäffli wenig restriktive Migrationspolitik und wenig Law & Order.
Die Resultate der Ständerats- und Nationalratswahlen weisen darauf hin, dass das Bündner Volk den Status Quo wünscht. Die SVP hat zugelegt und zwar um 0,2 %. Was das auch immer aussagen will.