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Kuhhorn & Antroposophie

Zur Thematik Kuhhorn und CH-Politik hat unsere Recherche, unter anderem durchgeführt im Mekka der Horn tragenden Kühe, einer Walliser Kampfkuh-Alp, folgendes ergeben:

 

Dort oben unter den Gletschern durften wir erleben wie holländische und basellandschaftliche Antroposoph/innen auf unserer Alp über Kuhhörner Botschaften von Rudolf Steiner aus seinem Jenseits empfingen, mit dabei übrigens eine sehr wirksame Rezeptur gegen Panaritium.

 

Rudolf Steiner äusserte sich auch zur Kuhhorn-Abstimmung. Die ihm am Herzen liegt. Die Initianten stammen aus dem Umfeld der "Schweizer Bergheimat", einem Verein der nicht nur Pionierarbeit in der Sache biologischer Landbau, Selbstversorgung und dem Aufbau eines Marktes mit Nischenprodukten geleistet hat, sondern in seinem Leitbild die Klausel "unterstützt Betriebe in ihrem Bestreben, ihren Tieren, welche von Natur aus Hörner tragen, die Hörner zu lassen" anführt Nebenbei darf erwähnt werden, dass diese Organisation ein wenig antroposophisch unterwandert ist, wenn auch in eher undogmatischer Art & Weise.

 

In der bio-dynamischen Landwirtschafts-Lehre spielt "das Düngen mit dem Kuhhorn/Hornmistpräparate" ein wichtige Rolle. Auch sonst wird mit allerlei selbst hergestellten Präparaten versucht,  aus dem kosmischen Ganzen heraus wirksame Kräfte zu nutzen. Nicht zuletzt der Vollständigkeit halber ist zu sagen, dass der Vater der Initiative, Armin Capaul, sich eher dem Schamanismus der Hopi-Indianer verbunden fühlt, welcher auf der Alp nicht in Erscheinung trat, sodass Rote Winde sich nicht dazu äussert.

 

Das Kuhhorn gilt in der Lehre Steiners als tierische Organhülle, wie auch Darm oder Hirschblase. Darin werden Materialien, zum Beispiel Kuhmist, mindestens ein halbes Jahr im Boden vergraben oder der Sonne ausgesetzt. Der Zweck dieser Umhüllungen ist eine Potenzierung aufbauender und gestaltender Lebenskräfte. Die im Organ (Kuhhorn, Hirschblase) befindliche Substanz zu konzentrieren und dann dem landwirtschaftlichen Kreislauf beizugegeben, wirken zu lassen. Dieser Potenzierungsvorgang ist dem homöophatischer Medikamente ähnlich: Aufbau eines feinstofflichen Kräftepotenzials!

 

Interessant ist, wie aus einem antroposophischen Miststock heraus eine Diskussion um das menschliche Auge und Ziegenbockhörner  ein ganzes Land erfasst hat. Die letztendliche Frage ist wie immer, wer ist hier eigentlich der Chef? Der Mensch wird in seiner Souveränität vom Kuhhorn bedroht.

 

Neben den Eringer Kühen sind die hornlosen Jersey-Kühe unsere Lieblinge. Es grüsst: Die Redaktion von "Rote Winde".

 

 

 

Baukartell-PUK Graubünden
Sommersitz der Redaktion / Lugirien
Baukartell-PUK Graubünden
Redacteur en Chef & de Cuisine: Kurt von Arb

Beste Popliteratur, mit klugen Miniaturen zu Natur, Gesellschaft, Literatur, vor allem immer wieder über das Altern. Kurtz hat so ziemlich alle Berufe ausgeübt, die man sich vorstellen kann. War Bergkehrichtmann, vierfacher Genossenschaftsgründer, Metzger, Bauer, Hotelbetreiber, Koch, um nur einige Beispiele zu nennen, die mir in Erinnerung geblieben sind. Seit Jahren verbringt er mit seinem Hund Tito, einem Widergänger des bekannten Tito, den Sommer als Hirt auf Mutterkuhalmen. Und so dreht sich denn auch einiges um das Auskommen mit Tito. Nach einem so klugen Hirten wird man suchen müssen. Kurtz zählt für mich zu jenen immer selteneren Menschen, die nicht nur über eine Ausbildung, sondern über Bildung verfügen. An Popliteratur denke ich deshalb, weil banale Sprachabfälle, Werbetexte, Produktaufschriften etc. seine Texte durchziehen. Autoren wie Vladimir Kurtz fallen durch alle Raster. Zu alt. Zu eigenwillig. Zu viel Selbstironie, die manchmal ganz schön bitter sein kann.                                                     (Bernhard Kathan, Hidden Museum)