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Salsiz machen

Ein Rezept aus dem Jahre 1987., anlässlich einer Hofmetzgeten Hof Übertobel.

 

Wurstfleisch: 12 kg Kuhfleisch, 11,5 kg Schwein, 5,5 kg Fett vom Schwein.

Fleischwolf, durch die grobe Scheibe.

 

Salz 630 Gramm

Rotwein ca. 3 Liter

 

Knoblauch, Pfeffer, Koriander, Nägelipulver, Ingwer

 

In Därme abfüllen, ca. 12 cm lang, abbinden

Löchern mittels einer feinen Nadel

 

Pressen. Über Nacht. Zwischen zwei Brettern, mit Haushalstüchern belegt

 

Räuchern oder nicht (geht auch ohne), danach auf Stangen hängen, im Keller oder Estrich und trocknen bis zur Reife.

 

Auch ältere Ziegen oder Ziegenböcke können so verwertet werden, sogar ohne Zugabe von Fett. Das ist dann harter Stoff.

Salsiz wird mit der Zeit hart wie Stein, aber immer noch geniessbar. Ideal als Proviant für Aktivisten der letzten Generation, Waldbesetzer etc.

 

Verantwortlicher für dieses Rezept: Vladimir Kurtz

 

 

Baukartell-PUK Graubünden
Sommersitz der Redaktion / Lugirien
Baukartell-PUK Graubünden
Redacteur en Chef & de Cuisine: Kurt von Arb

Beste Popliteratur, mit klugen Miniaturen zu Natur, Gesellschaft, Literatur, vor allem immer wieder über das Altern. Kurtz hat so ziemlich alle Berufe ausgeübt, die man sich vorstellen kann. War Bergkehrichtmann, vierfacher Genossenschaftsgründer, Metzger, Bauer, Hotelbetreiber, Koch, um nur einige Beispiele zu nennen, die mir in Erinnerung geblieben sind. Seit Jahren verbringt er mit seinem Hund Tito, einem Widergänger des bekannten Tito, den Sommer als Hirt auf Mutterkuhalmen. Und so dreht sich denn auch einiges um das Auskommen mit Tito. Nach einem so klugen Hirten wird man suchen müssen. Kurtz zählt für mich zu jenen immer selteneren Menschen, die nicht nur über eine Ausbildung, sondern über Bildung verfügen. An Popliteratur denke ich deshalb, weil banale Sprachabfälle, Werbetexte, Produktaufschriften etc. seine Texte durchziehen. Autoren wie Vladimir Kurtz fallen durch alle Raster. Zu alt. Zu eigenwillig. Zu viel Selbstironie, die manchmal ganz schön bitter sein kann.                                                     (Bernhard Kathan, Hidden Museum)