Serie «SRF bi de Lüüt-Zalp»
Rosswald, Steinenalp
Mario, mein Nachbarhirte, hat mir, so erinnere ich mich, erzählt, dass die Schwarznasenschafe zwischen den Alpenrosen-Erika-Heidelbeer- und Wachholderbüschen stecken bleiben. Das, weil sie zu kurze Beine hätten. In einem Artikel im Zalp schreibt ein Hirte, dass sie nichts – respektive sehr schlecht – sehen würden, weil ihnen die Wolle über die Augen wächst. Das alles habe ich irgendwie bezweifelt. Wenn es so wäre, dann infolge der Zucht auf «Schönheit und Ästhetik», welche angestrebt wird.
Nun ist in dieser SRF-Serie solches tatsächlich zu sehen. Unter anderem, wie der Hirte mithilfe eines Gummibandes die Wolle von den Augen weg hochbindet (dies bei 700 Schafen)! Weiter sieht man wie geschwächte Schafe, welche der Herde nicht zu folgen mögen, hinterhergetragen werden. Dabei interpretiert der Reporter diese als faul. Eher dürften sie krank sein. Aber man nimmt es locker. Der Nachthirte ist ein wahrhaft munterer Amerikaner. Beim Alpende ist er froh, das alles gutgegangen ist und er geht erst einmal schlafen. Auf die traditionelle Frage der mit dem Hirten zufriedenen Bauern, ob er nächstes Jahr wieder komme, verneint er.
Die Betreiber der Alp beweisen durch innovative Massnahmen, wie bereit sie sind, den Kampf gegen den Wolf aufzunehmen und wie sie alles tun für die Gesundheit der Tiere. Einzig der amerikanische Hirte, welcher extra für die Nachtwache und zur Abwehr des Wolfes angestellt ist, könnte einem leid tun. Doch seine gute Laune vertreibt alles Böse den Wolf inbegriffen und erhellt die dunklen Nächte.
- Da der Wolf immer wieder Tiere reisst, haben die Bauern entschieden, auch Nachts einen Schafhirten anzustellen.
- Bei der Landschaft und dieser Herdengrösse sind Zäune nicht umsetzbar. Als Abwehrmittel funktioniert am besten ein Hirte, ausgestattet mit einer Drohne mit Wärmebildkamera und blinkenden Lampen.
- Dann bleibt er mit zwei Schafen im Gebüsch stecken.
- Die Schafe haben es gerne kühl, deswegen schlafen sie am liebsten zu oberst auf dem Berg. Doch nicht alle Schafe mögen mit. Wenn ein Schaf zu faul ist, um den Berg hochzulaufen, schultern die Hirten das Schaf und tragen es hoch.
- Schwindelerregende Höhen erreichen auch die Frisuren der Schafe. Weil ihnen die Wolle teilweise bis in die Augen hängt, binden die Hirten ihnen mit einem Gummi süsse Palm-Frisuren auf den Kopf.
Zitate von der SRF-Homepage. Valeria Restuccio