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Gänsegeier III

Die Natur verstehen, den Menschen, den Wolf, den Geier – fremde Kulturen, das wollen wir alle und es ist nicht einfach. Um den uns noch fremden Geier zu verstehen, welcher mit seinem Verhalten unser Welt- und Naturverständnis neuerdings herausfordert, eine kleine Beschreibung eines tibetischen «Geierbegräbnisses», auch Luft – oder Himmelbegräbnis genannt: Die Tibeter*innen verstehen ihn.

Nebenstehender Text: Peter Rühmkorf, aus seinem Tagebuch Tabu I

 

Die Himmelsbestattung (auch Luftbestattung genannt) ist ein jahrhundertealtes Ritual in Tibet, bei dem die Leichname Verstorbener den Geiern übergeben werden. Diese Praxis basiert auf dem buddhistischen Glauben an die Vergänglichkeit des Körpers und die Wiedergeburt der Seele. Der Körper gilt als leere Hülle, die durch das Opfer an die Tiere einen letzten Akt der Grosszügigkeit vollzieht.

Mit der wachsenden interkulturellen Sensibilität und einem tieferen Verständnis für andere spirituelle Systeme wird die tibetische Praxis heute zunehmend als ethisch, ökologisch und spirituell sinnvoll wahrgenommen.

 

Baukartell-PUK Graubünden
Sommersitz der Redaktion / Lugirien
Baukartell-PUK Graubünden
Redacteur en Chef & de Cuisine: Kurt von Arb

Beste Popliteratur, mit klugen Miniaturen zu Natur, Gesellschaft, Literatur, vor allem immer wieder über das Altern. Kurtz hat so ziemlich alle Berufe ausgeübt, die man sich vorstellen kann. War Bergkehrichtmann, vierfacher Genossenschaftsgründer, Metzger, Bauer, Hotelbetreiber, Koch, um nur einige Beispiele zu nennen, die mir in Erinnerung geblieben sind. Seit Jahren verbringt er mit seinem Hund Tito, einem Widergänger des bekannten Tito, den Sommer als Hirt auf Mutterkuhalmen. Und so dreht sich denn auch einiges um das Auskommen mit Tito. Nach einem so klugen Hirten wird man suchen müssen. Kurtz zählt für mich zu jenen immer selteneren Menschen, die nicht nur über eine Ausbildung, sondern über Bildung verfügen. An Popliteratur denke ich deshalb, weil banale Sprachabfälle, Werbetexte, Produktaufschriften etc. seine Texte durchziehen. Autoren wie Vladimir Kurtz fallen durch alle Raster. Zu alt. Zu eigenwillig. Zu viel Selbstironie, die manchmal ganz schön bitter sein kann.                                                     (Bernhard Kathan, Hidden Museum)