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Bündner Mafia

 

Der Ausdruck Mafia wurde vom Moderator der RTR-Sendung Podium d'elecziuns a Riom verwendet. Wie tickt der „normale Bürger“ in Graubünden, wenn wir nach der Devise von Walter Schlegel gehen, der anlässlich derselben Sendung eine Aussage macht, dass er die Einwohner nach normalen und nicht normalen Bürger unterteilt. Lieber Polizeikommandant merken sie sich folgendes:

 

 

«Grundsätzlich behandelt die Polizei alle Personengruppen gleich, unabhängig ihrer politischen, ethnischen oder geschlechtsspezifischen Orientierung.»

 

Johanna Bundi Ryser, Präsidentin des Verbands Schweizerischer Polizeibeamter

 

 

Der Bündner/die Bünderin: Während der Abstimmung über die 2. Gotthardröhre stimmten die Bewohner entlang der A 13 im Hinterrhein und Schamserberg für die Röhre mit dem Argument, eventueller Mehrverkehr, vor allem während der Ferienzeit, könnte dazu führen, dass die von ihnen alternativ benutzten Kantonsstrassen verstopft sein könnten. Basta.

 

 

 Man kann die Bau-Mafia auch mit der hohen Mobilität, sprich dem Strassenunterhalt dieses Kantons in Verbindung bringen. Zweitautos sind in den Familien gängig, damit kann die Hausfrau die Kinder aus dem Kindergarten abholen, in einen richtigen Laden posten gehen. Das Volglädeli in dem seit 3 Jahren auch die Post ist, schliesst.

 

 

 Ob es Anbetracht der Tatsache, dass die Bauabsprachen im romanisch sprechenden Unterengadin und Münstertal aufgeflogen sind, so etwas wie eine romanische Mafia gibt? Nein, sonst wären sie ja nicht aufgeflogen. Von den 6 Regierungsratskandidaten sind 3 Romanen, im jetzigen Regierungsrat sind es von fünf Mitgliedern zwei. Der Anteil der romanisch sprechenden Bevölkerung im Kanton liegt bei 15 %.

 

 

 Tatort Unterengadin. Die Romanen haben ihre eigene Presse, Radio und Fernsehen, sie haben die Lia Rumantsch, sie haben die Sprachförderung und dazu Gelder des Bundes zur Verfügung. Am Rande pflegen sie ihren Mythos als unterdrückte Minderheit plus arme, hart arbeitende Bergbauern, solidarisieren sich mit den Sorben, Katalanen und Basken. Doch niemand unterdrückt sie, im Gegeteil.

 

 

 Die ANR (die romanische Nachrichtenagentur) und die Gratiszeitung La Quotidiana wurden lange auch vom Somedia- Presseimperium gestützt, bis sich Lembrument vor kurzem zurückzog und eine Rettungsaktion gestartet wurde um die fehlenden 300‘000 Franken zu sammeln. Sie erscheint noch bis Ende Jahr. Man muss sie schon wieder retten. Alles muss gerettet werden, die Berglandwirtschaft, die Bergbahnen, die romanische Presse, der Auerhahn, das Schneehuhn.

 

Damit dieses Blatt weiterleben kann, sucht es jetzt die „Zusammenarbeit„ mit der RTR, dem einzigen Medium im Kanton, dass noch unabhängig ist. Die RTR- Journalisten werden vom Bund bezahlt und angestellt. Sie können weder von Masüger noch Lebrument gemassregelt oder entlassen werden.

 

 

 La Quotidiana ist ein Regierungsblatt und die Berichterstattung über den Bauskandal mit der Verwicklung des BDP- Regierungsratskandidaten Felix war nichts anderes als erweiterte Pressecommuniques der BDP, welche die Recherchen von „Republik“ als böswillige Kampagne & Fakenews bezeichnen. Die üble Geschichte von der Festnahme Quadronis, des Whistleblowers, hat sie noch mehr als die übrige Bündner Presse, ausgeblendet.

 

 

 Ein Stiftungsrat in dem Verleger und Politiker Einsitz nehmen, soll die Unabhängigkeit der ANR garantieren. Neu gewählt als deren Präsident wurde Gian Michael (Fraktionsvorsitzender BDP), der selbst nach dem veröffentlichten Bericht der WEKO nicht müde wurde, die Republik - Berichterstattung als Lügenkampagne zu bezeichnen.

 

 

 Die mit öffentlichen Geldern finanzierte ANR nahm die operative Tätigkeit Anfang 1997 auf. Sie beschäftigt zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Gesamtvolumen von 770 Prozent. Ihre Aufgabe ist es, die rätoromanischen Medien mit Texten und Fotos zu beliefern.

 

 

 Die ANR verfügt über eine grosse Sammlung von Bildern auf denen vor allem romanisch sprechende Regierungsräte mit Bau-Helmen auf dem Kopf und Schaufeln  in den Händen abgebildet sind. Kein Tag, ohne dass der eine oder andere sich unter die Bevölkerung mischt und Gutes tut. Im Gegensatz dazu die erfrischenden Auftritte des Linard Bardill, ein neuer Look ist im Anzug.

 

 Die Reaktion lässt sich vom aufblühenden Bündner Maidan nicht irritieren. Die „Südostschweiz“ bläst zum Gegenangriff:

 

 

 Rote Winde macht eine ausgewogene Berichterstattung, deshalb: Die Weko hat in enger Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Onlinemagazin «Republik» – das den Lesern neue und bessere journalistische Qualitäten anbieten soll – den Bündner Wahlkampf für Regierung und Parlament vom 10. Juni aufs Schwerste gestört und beschädigt. Eine grosse Zahl schuldloser Bündnerinnen und Bündner sind in eine Affäre gezogen worden, mit der sie gar nichts zu tun haben. Eigentlich müsste die Wahl abgesetzt und neu angesetzt werden. Brutale Eingriffe der Weko sind nichts Neues, Graubünden hat schon schwer darunter gelitten. Lebrument/SOMEDIA

 

 

 

Baukartell-PUK Graubünden
Sommersitz der Redaktion / Lugirien
Baukartell-PUK Graubünden
Redacteur en Chef & de Cuisine: Kurt von Arb

Beste Popliteratur, mit klugen Miniaturen zu Natur, Gesellschaft, Literatur, vor allem immer wieder über das Altern. Kurtz hat so ziemlich alle Berufe ausgeübt, die man sich vorstellen kann. War Bergkehrichtmann, vierfacher Genossenschaftsgründer, Metzger, Bauer, Hotelbetreiber, Koch, um nur einige Beispiele zu nennen, die mir in Erinnerung geblieben sind. Seit Jahren verbringt er mit seinem Hund Tito, einem Widergänger des bekannten Tito, den Sommer als Hirt auf Mutterkuhalmen. Und so dreht sich denn auch einiges um das Auskommen mit Tito. Nach einem so klugen Hirten wird man suchen müssen. Kurtz zählt für mich zu jenen immer selteneren Menschen, die nicht nur über eine Ausbildung, sondern über Bildung verfügen. An Popliteratur denke ich deshalb, weil banale Sprachabfälle, Werbetexte, Produktaufschriften etc. seine Texte durchziehen. Autoren wie Vladimir Kurtz fallen durch alle Raster. Zu alt. Zu eigenwillig. Zu viel Selbstironie, die manchmal ganz schön bitter sein kann.                                                     (Bernhard Kathan, Hidden Museum)